SIGNAL IDUNA Logo
Kapitalmarkt & Aktuelles

Krieg in der Ukraine

Die häufigsten Fragen unserer Depotkunden

20.04.2022

Die Invasion Russlands auf die Ukraine hat Auswirkung auf den internationalen Finanzmarkt. Die häufigsten Fragen unserer Depotkunden, die uns in diesem Zusammenhang gestellt wurden, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Nachdem die Marktteilnehmer den anfänglichen Schock über den russischen Überfall verarbeitet hatten, der sich in spontanen Kursrückgängen gezeigt hatte, beruhigte sich die Lage an den internationalen Aktienmärkten wieder. Zwischenzeitlich standen zahlreiche Indizes sogar höher als vor Kriegsbeginn.

Diese möglicherweise zynisch wirkende Reaktion an den Börsen ist dadurch bedingt, dass die Marktteilnehmer zu der Einschätzung gelangt sind, dass die Industrieländer mit den Folgen der derzeitigen Sanktionen zurechtkommen können – abgesehen von einem nicht auszuschließenden Embargo für Gas und Öl. Gleichwohl hat es Favoritenwechsel gegeben: So sind Automobil- und Einzelhandelstitel unter die Räder gekommen, während naturgemäß Rüstungs- und Ölaktien gefragt waren.

Anleihen litten weniger unter dem Krieg als solches, als unter der – auch bedingt durch die Sanktionen – sich verstetigenden Inflation, die nicht nur bedingt durch die Energiepreise eine dynamische Aufwärtsbewegung zeigt. Nachdem sich der Markt über Jahre hinweg daran gewöhnt hatte, dass beispielsweise Bundesanleihen bis hin zu den zehnjährigen Laufzeiten im negativen Bereich rentieren, stiegen die Renditen über alle Laufzeitbereiche deutlich an – im Gegenzug gaben die Anleihekurse spürbar nach.

Im Bereich der Edelmetalle war Gold – man möchte fast sagen – selbstverständlich wieder stärker gesucht, da es als klassisches Krisenmetall gilt. Wenngleich der Preisanstieg moderat ausfiel. Andere Rohstoffpreise stiegen teilweise deutlicher an – vor allem solche, für die Russland eine wesentliche Bezugsquelle darstellt, wie Palladium.

Die Bedeutung des Krieges für Ihr Portfolio hängt von dessen Zusammensetzung ab. Hier bietet es sich sicherlich an, Ihre derzeitige Depotzusammensetzung ganz individuell mit Ihrem Berater durchzugehen – entweder bei Ihnen vor Ort oder in einem persönlichen Telefonat.

Grundsätzlich festhalten kann man, dass eine breit gestreute Aufstellung mehr Chancen eröffnet als ein zu stark auf einzelne Anlageklassen konzentriertes Depot.

Einen Totalverlust müssen Sie nicht fürchten. Weltweit gab es leider schon viele Kriege – und die Vergangenheit lehrt, dass die Börsen häufig schon wieder nach oben zeigen, wenn der eigentliche Konflikt noch gar nicht befriedet ist. Denn die Börse schaut nur nach vorn, nie nach hinten. Wenn Sie also grundsätzlich einen langfristigen Anlagehorizont haben, laufen Sie mit einem Verkauf eher Gefahr, den nächsten Aufschwung zu verpassen.

Die Zusammensetzung Ihres Portfolios sollten Sie aber in jedem Fall überprüfen lassen – selbst wenn sich mit Blick auf den Krieg in der Ukraine kein Handlungsbedarf ergeben sollte, kann sich aber anlässlich der davon unabhängigen inflationären Entwicklung die eine oder andere Umschichtung, z. B. in Richtung von Sachwertanlagen wie Aktien oder Edelmetallen, empfehlen.

So schwer es auch fällt, gerade im Angesicht des menschlichen Leids: In der Kapitalanlage ist es immer wichtig, Ruhe zu bewahren.

Wenn Sie, was bei den meisten unserer Anleger der Fall ist, keinen akuten bzw. absehbaren Kapitalbedarf haben, weil Sie z. B. einen Kredit tilgen wollen oder sich ein neues Auto kaufen müssen, dann fassen Sie Ihr Depot nicht an. Schwankungen an den Kapitalmärkten – egal aus welchem Grund – sind die Regel, nicht die Ausnahme.

Es gibt keine safe havens – sicheren Häfen – in der Kapitalanlage. Alle Anlageformen schwanken, die einen möglicherweise mehr, die anderen weniger. Stattdessen aber auf reine Geldhaltung zu setzen – ob nun als Bargeld oder auf dem Girokonto – ist in der Regel auch keine befriedigende oder beruhigende Alternative. Denn hier schlägt die Inflation in jedem Fall ungemildert zu, da es nicht die Chance gibt, sie mit Wertzuwächsen in die Schranken zu weisen. Hinzu kommt bei Bargeld das Verlustrisiko und beim Girokonto ggf. das Verwahrentgelt.

Insofern: Streuen Sie Ihre Kapitalanlagen über alle denkbaren Anlageklassen hinweg. Nehmen Sie dazu am besten Kontakt mit Ihrem Berater oder direkt mit uns auf.

Den einen richtigen Zeitpunkt für den Börseneinstieg gibt es nicht. Wenn Sie jetzt warten, zahlen Sie unter Umständen Strafzinsen für Ihre Anlage auf dem Girokonto. Außerdem verpassen Sie die Chance auf Erträge, wenn die Börse wieder anzieht.

Es hat sich – vor allem aus psychologischer Sicht – eingebürgert, größere Anlagebeträge nicht auf einen Schlag zu investieren, sondern auf mehrere Zeitpunkte zu verteilen. So investiert man z. B. in den kommenden fünf Monaten monatlich jeweils 10.000 Euro, statt einmalig 50.000 Euro.

In unseren Publikumsfonds werden Sie keine russischen Wertpapiere finden – also weder Aktien noch Anleihen russischer Unternehmen bzw. des russischen Staates. Sämtliche Titel sind auf sogenannten Sanktionslisten aufgeführt und in den Handelssystemen als gesperrt hinterlegt, was verhindert, dass diese – und sei es nur durch einen menschlichen Irrtum – erworben werden könnten.

Weitere Artikel finden Sie hier